Wiederbelebung Kleine Paar

Situation vor Ort

Die Situation an der Kleinen Paar ist insgesamt grausam. Chemischer Zustand und ökologischer Zustand schlecht, Bäume fehlen, Verschlammung der Gewässersohle, gemähte Ufer ohne Rücksicht auf Verluste, fast keine Gehölze mehr an den Ufern und keine Durchgängigkeit bis zur Donau. Eine Verbesserung der Situation vor Ort führt nicht nur zur Verbesserung für Flora und Fauna, sondern verbessert auch die Selbstreinigungskraft und die Stabilität der "Kleinen Paar" (z.B. PH-Wert, Temperatur, Sauerstoffsättigung), stärkt den Wasserrückhalt in der Fläche und in der Kleinen Paar. Durch Beschattung kommt es zu geringeren Temperaturen und weniger Verdunstung. Aber auch die Bevölkerung hat den Bezug zur Kleinen Paar verloren. Die Kleine Paar dient als Wasserkanal und das wars. Baden tut hier schon lange niemand mehr, wie in früheren Jahren eigentlich üblich. Trotz alle dem ist ein Gewässer ein großflächiger, zusammenhängender, extrem artenreicher Wasserlieferant, den wir gerade jetzt in Zeiten des Klimawandels, Wassermangels und Artensterbens wieder auf Vorderman bringen müssen.

In Bayern gibt’s es etwa 91.000 km Gewässer Dritter Ordnung, meist in Hand von Kommunen und Privaten Eigentümern. Hier könnte man Unglaubliches leisten! Problem bei der Umsetzung ist meist, dass die Betroffenen sich nicht trauen, da die Hürden und der Aufwand zu groß sind. Wir wollen zeigen, dass es auch einfach und mit geringen finanziellen Mitteln geht.

Startschuß, wir ändern was.

Der Startschuß für das Projekt, viel in Baar durch freiwillige engagierte Bürger.

Über die Gemeinde Baar wurde das Projekt vorgestellt und eine Spendenaktion und ein Arbeitstag gestartet.

Die Beteiligung (35 Helfer) und die Spenden (3500 EUR) waren so groß, das wir weitergemacht haben und immer mehr Unterstützung bekommen haben.

Projektbeteiligte

Mithilfe der Gemeinden Baar (Lkr. Aichach Friedberg) und Holzheim (Lkr. Donau-Ries), den Fischereivereinen Baar und Holzheim, versuchen wir die Kleine Paar im Gemeindegebiet Baar (Lkr. Aichach-Friedberg) und Holzheim (Lkr. Donau-Ries) zusammen interkommunal wieder naturnaher zu gestalten. Auch der LBV Donau-Ries und Aichach Friedberg haben unsere Maßnahmen schon besucht, und unterstützen uns, soweit sie können.

Bisherige Finanzierung

Finanziert wurden bisher alle Maßnahmen über Spenden und Ausgaben durch die Gemeinde Baar und die Gemeinde Holzheim. Die Umsetzung erfolgt mit freiwilligen Helfern und Kindern. Der Finanzielle Aufwand ist sehr überschaubar, umgesetzt wurde aber schon sehr viel. Die Finanzierung erfolgt jeweils im eigenem Gemeindegebiet. Wir tauschen uns aber ständig aus (z.B. regelmäßige Treffen, Whatsapp-gruppe usw.), und helfen uns auch gegenseitig wenn Hilfe benötigt wird.

Bisher umgesetzte Maßnahmen (Beispiele siehe Anlage oder Homepage)

- Projekt gestartet in Gemeinde Baar mit Spendenaktion.

- Projektbeteiligte: Freiwillige Helfer, Gemeinde Baar, Fischereiverein Baar,

Grundschule Baar, Gemeinde Holzheim, Fischereiverein Holzheim, LBV

Aichach-Friedberg (Grunderwerb), LBV Donau-Ries, Fischereifachberatung

Schwaben (E-Befischung Kleinfischbesatz), Landesfischereiverband Schwaben

(Brutboxenprojekt), LFU Bayern (Krebsmonitoring).

- Leistungen Baar (Gesamt mit Holzheim):

- Umgebaute Sohlschwellen: 6 (10) Stück

- Struktureinbau: 700 (2300) m Buhnen, Kies

- Pflanzung: Schwarzpappeln, Erlen, Weiden, Ebereschen

- Sitzplatz bauen und aufwerten

- Unterhaltung minimiert und angepasst´(Maht, keine Sohlräumgen mehr)

- Viele Gespräche und Besuche bei Anwohnern und Landwirten

- Regelmäßiger Austausch mit Behörden

- 2 Infotafeln, Spendertafel

- Regelmäßige Presseartikel

- Öffentlichkeitsarbeit (Gewässertag, Bootsrennen von Baar nach Holzheim, Führungen)

- Brutboxenprojekt mit Kindern und Landesfischereiverband (Ansiedlung Bachforelle mit Fischeiern)

- Krebsansiedlung Ende 2023/Anfang 2024 (Lfu Augsburg)

- Ansiedlung verschollener Fischarten Ende 2023/2024 (Fischereifachberatung Schwaben)

Unsere Ziele für die Zukunft

- Als erstes an allen Sohlschwellen die Durchgängigkeit herstellen (Sohlschwellen werden mit viel Kies und Struktur ausgestattet,

um auch als Laichplätzte und Lebensraum zu dienen, Trittsteinwirkung!)

- Beschattung durch Gehölze fördern

- Entschlammung durch Struktureinbau (Wasserbausteine, Totholz)

- Durchgängigkeit der Kleine Paar bis zur Donau (Dazu stehen wir schon in Kontakt mit Kommunen, Eigentümern, Fischereivereinen, WWA)

- Aufweitung der Kleinen Paar (Abflachung von Ufern im Unterhalt); Erste Maßnahme 09/2023

- Wassertretplatz in Baar (Bau 09/2023) um Bürgern Zugang zum Gewässer zu ermöglichen