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Meere und Küsten

Natürlicher Klimaschutz und Wiederherstellung in der Nordsee

Berlin
Gesunde Meere können nicht nur die Artenvielfalt im Meer stützen, sondern haben auch Einfluss auf das globale Klima und schützen gleichzeitig die Küste. Das NABU Projekt "WATTRenature" möchte in Gesellschaft und Politik auf dieses enorme Potenzial aufmerksam machen und die Flagge für die Meere hochhalten. Im Rahmen des Projektes wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die erstmals die Kohlenstoffspeicherung der deutschen Nordsee bilanziert hat. Außerdem trug das Projekt zu nationalem und internationalem Austausch über die Wiederherstellung von Küstenökosystemen wie Salzwiesen bei.
WATTRenature - Natürlicher Klimaschutz und Wiederherstellung im MeerFoto: Foto: Martin Elsen

Details

Projektträger:
NABU e.V.
Adresse:
Am Seedeich 12
27472 Cuxhaven
Förderprogramme:
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
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Projektbeschreibung

WATTRenature ist ein Verbändeförderprojekt des Meeresschutz Teams vom NABU Bundesverband, finanziert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV). Im Fokus unserer Arbeit steht die Kommunikation mit der Politik, den relevanten Behörden und der Öffentlichkeit. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, das Wissen über die Ökosystemfunktionen von Salzwiese, Seegraswiese, Kelpwald und des Meeresbodens weiter zu verbreiten. Dabei steht der natürliche Klimaschutz, also die Kohlenstoffspeicherung durch die marinen Ökosysteme im Vordergrund, wobei immer betont werden muss, dass diese Ökosysteme natürlich auch unabdingbar sind für die Artenvielfalt im Meer. Kaum jemand weiß, dass Salz- und Seegraswiese auch eine Rolle im Klimaschutz spielen, indem sie durch Fotosynthese Kohlenstoff im Boden einlagern und zusätzlich noch die Küste vor Erosion und Sturmfluten schützen. Als zweiten großen Teil kommunizieren wir die dringend notwendige Wiederherstellung von Salz- und Seegraswiese. Die Renaturierung von Salzwiesen ist an der Nordseeküste bereits gut erprobt und hat ein hohes Potenzial Kohlenstoff dauerhaft zu binden. In den kommenden Jahren werden Projekte für die Wiederherstellung von Salz- und Seegraswiesen durch das "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz" (ANK) der Bundesregierung gefördert. Die finanziellen Mittel des ANK sind bereits vollständig verplant, daher werden wir die Verstetigung des Fördertöpfen von der Politik fordern. In Niedersachsen gibt es nur noch 3% der historischen Seegrasflächen. Hier gibt es großen Handlungsbedarf, wobei die Verbesserung der Seegraswiesen von der Reduzierung der Eutrophierung abhängt. Das Umsetzen von Maßnahmen zum Eindämmen der Eutrophierung ist eine komplexe Angelegenheit, die viele Akteure besonders in der Landwirtschaft einschließt. Hier arbeiten wir innerhalb des Bundesverbandes in engem Austausch mit dem NABU-Landnutzungsteam zusammen. Für die politische Kommunikation haben wir im Rahmen des WATTRenature Projektes verschiedene Präsenz und Online-Veranstaltungsformate mit dem Fokus auf Umsetzung und Austausch aller Akteure genutzt. Vor dem Kieler Landtag veranstalteten wir zum Beispiel im Rahmen der NABU-Segelreise mit begleitender Kampagne eine Podiumsdiskussion zum Thema Meeresschutzgebiete und Wiederhestellung in Nord- und Ostsee mit Landesumweltminister Tobias Goldschmidt, MdB Jan-Niclas Gesenhues (Bündnis 90/Die Grünen), MdL Sandra Redmann (SPD Schleswig-Holstein) und Konstantin Kreiser (NABU-Fachbereichsleiter Naturschutzpolitik). Wir veranstalteten zwei wichtige Veranstaltungen zum Thema Salzwiesen Wiederherstellung. Im Juni 2023 kamen 65 Spezialistinnen aus Deutschland, Dänemark, Niederlande und der UK online zusammen, um aktuelle Forschung und Erfahrungen in der praktischen Umsetzung und “best-practice” zu diskutieren. Teilnehmer aus UK wurden so zum Beispiel inspiriert sich die Wiederherstellungsmaßnahmen entlang der deutschen Nordseeküste genauer anzuschauen, zum Beispiel den Beltringharder Koog. Ein Kernoutput von WATTRenature war die Vergabe einer Studie zur Bilanzierung der vorhandenen Kohlenstoffspeicher in der Nordsee. Es wurden Salz- und Seegraswiesen, Kelpwald und der Meeresboden untersucht. Die Studie wurde von der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Natascha Oppelt an der Uni Kiel durchgeführt. Der aktuelle Wissensstand und alle verfügbaren relevanten Daten zu diesen Ökosystemen von Wissenschaftler*innen und Behörden wurden analysiert, um anschließend über die erstellten Karten und Literaturwerte für die durchschnittlichen Speicherraten eine erste Bilanz zu ziehen. Eine vergleichbare Studie mit einem Überblick für die gesamte deutsche Nordsee gab es in Deutschland bis dato nicht. Die Studie haben wir im Rahmen eines interdisziplinären Fachgesprächs im Februar 2024 vorgestellt. Das Publikum bestand aus den zuständigen Landesbehörden und Nationalparkverwaltungen von Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein, sowie BfN und BMUV, diversen Wissenschaftler*innen und anderen Umweltverbänden. Es wurde diskutiert, wie die Chancen der Wiederherstellung an der deutschen Küste und im Meer genutzt werden können, wie das ANK effektiv zum Einsatz kommen kann, besonders bei der Wiederherstellung von Salzwiesen. Durch die Veranstaltung konnten wir als NABU maßgeblich zum Austausch zwischen Behörden, Umweltverbänden und der Wissenschaft beitragen. Ein parlamentarisches Veranstaltungsformat ist aktuell in Planung und soll das Wissen über natürlichen Klimaschutz im Meer auch an Mitglieder des Bundestags vermitteln. Dabei soll die Veranstaltung einen klaren Link zum EU-Wiederherstellungsgesetz haben und die Notwendigkeit für einen “Wiederherstellungsplan Meer” thematisieren. Für das Erreichen unserer Ziele in der Öffentlichkeitsarbeit gibt es verschiedene NABU-Webseiten zum Thema Natürlicher Klimaschutz, Informationsposts auf diversen Social Media Kanälen und ein Faltblatt mit allen wichtigen Informationen.
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