Vernetztes Rainland - Ein Modellprojekt für den Insektenschutz in der Agrarlandschaft
“Vernetztes Rainland” ist ein Modellprojekt für den Insektenschutz in der Agrarlandschaft.
Schwerpunkt des Projektes ist es, im gesamten linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ein Netzwerk aus blühenden Wegrainen entlang der kommunalen Wege, in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft, zu schaffen. Artenreiche Wegraine, die Lebensraum für Insekten bieten, sind im Projektgebiet größtenteils verschwunden und mit diesem Mangel an Habitaten geht auch die Artenvielfalt der Insekten zurück. Durch die Schaffung zusammenhängender Blühflächen leistet „Vernetztes Rainland“ einen großen Beitrag zur Biodiversität von Flora und Fauna und zur Wiederherstellung des Ökosystem-Komplexes Kultur- und Agrarlandschaft.
Die Projektdurchführung geschieht in enger Kooperation mit den Landwirtinnen und Landwirten vor Ort. Neben der Schaffung von Lebensräumen für Insekten wird somit auch die Kommunikation und Kooperation der einzelnen Akteure gestärkt.
Durchgeführt wird das Projekt gemeinsam vom Europäischen Tier- und Naturschutz e.V., der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
Es entsteht ein Projekt, das in seiner Ausdehnung und seiner einzigartigen Form der Zusammenarbeit bundesweiten Modellcharakter haben kann.
Details
- Projektträger:
- Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.
- Adresse:
- Todtenmann 8
53804 Much - Förderprogramme:
Nein
- Kooperationspartner:
- Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
Projektbeschreibung
"Vernetztes Rainland" ist ein Kooperationsprojekt des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V., der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., das den Insektenschutz im Rhein-Sieg-Kreis stärken soll.
In Zusammenarbeit mit den sechs linksrheinischen Kommunen Wachtberg, Swisttal, Rheinbach, Meckenheim, Alfter und Bornheim werden kommunale Wegraine und vergleichbare Flächen insektenfreundlicher gestaltet. So entwickelt sich dieser Teil des Rhein-Sieg-Kreises zu einem für Insekten wertvollen Lebensraum. Angrenzend an intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen wird ein Netz aus Habitaten für Insekten entstehen, das den Tieren eine Wanderung zwischen den Lebensräumen ermöglicht. So können stabile Populationen entstehen und die Biodiversität im Projektgebiet wird nachhaltig gestärkt.
Der Austausch und die Kooperation mit der Landwirtschaft sind ein essentieller Teil des Projekts. Im Einvernehmen mit den Landwirt*innen werden Lösungen für den Insektenschutz gefunden, die auch für andere Projekte Modellcharakter haben können.
Projektziele:
- Geeignete Flächen in kommunaler Hand für den Insektenschutz gewinnen
- Ein Netz aus Habitaten schaffen, um nachhaltigen Artenschutz zu gewährleisten
- Die Nutzung für den Insektenschutz kooperativ mit der Landwirtschaft und den Kommunen gestalten und ein Konzept für die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern entwickeln
- Ehrenamtlich und hauptamtlich im Tier- und Naturschutz zusammenarbeiten, um auch privates Engagement effektiv zu nutzen
- Ein Modell zum Insektenschutz in intensiv genutzten Kulturlandschaften mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten entwickeln, das nicht nur den bedrohten Arten unmittelbar hilft, sondern auch die Attraktivität der Landschaft steigert.
Umsetzung:
Das Projekt hat im August 2021 begonnen. Die Projektleitung und Finanzierung übernimmt der ETN e.V., während die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg die Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit den Beteiligten begleitet. Die praktische Umsetzung der Maßnahmen und die weiteren Planungen zur Pflege der Wegraine wird insbesondere von der Biologischen Station Rhein-Sieg übernommen.
Mittels Karten werden dabei die betreffenden Wegraine identifiziert und mit Luftbildern abgeglichen. Dann folgt die Begehung im Gelände, bei der die Gegebenheiten vor Ort betrachtet werden. Nach der Entscheidung, ob ein Wegrain für das Projekt geeignet ist, erfolgt eine Abstimmung mit den Anliegern und die Bearbeitung und Einsaat der Flächen mit regionalem Saatgut. Die Projektlaufzeit ist auf 6 Jahre angelegt. Projektbegleitend erfolgt ein Biodiversitätsmonitoring der Wegraine, um Veränderungen zu dokumentieren und ggf. darauf zu reagieren.
Ein dauerhaftes Pflegekonzept wird mit den Landwirt*innen und Kommunen abgestimmt, damit die Wegraine auch über die Projektlaufzeit hinaus attraktiv für Insekten bleiben.
Im Zuge des Projektes führt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Befragungen der Beteiligten durch, wertet die Aussagen aus und nutzt die Ergebnisse für Diskussionen und Informationen zum Thema Insektenschutz in der Landwirtschaft.
Zwischenergebnisse:
Das Projekt startete im August 2021 mit der Analyse des Kartenmaterials und den ersten Befragungen der Stakeholder. Die Einsaat der ersten Wegraine hat im Mai 2022 in Meckenheim begonnen. 1,5 km wurden testweise eingesät, die Einsaat wird im Spätsommer 2022 fortgesetzt. Da sich das Projekt noch in der Anfangsphase befindet, können noch keine Daten präsentiert werden.