Ziel des Projektes ist die Erforschung der Mechanismen von Anpassungsstrategien älterer Buchenbestände unterschiedlicher Bewirtschaftungsintensität an Klimaveränderungen um den Waldauflösungsprozess entgegenzuwirken.
Entlang eines Gradienten der Nutzungsintensität und der Standortsgüte werden die Waldstrukturen, die Stoffflüsse und wichtige baumphysiologische Kenngrößen analysiert, umweltökonomisch bewertet und räumlich explizite Modelle und Szenarien der Waldbewirtschaftung und ihrer Auswirkungen erstellt. Die Interaktionen von waldbaulicher Bewirtschaftungsintensität und Stressresistenz werden auf unterschiedlichen Standorten faktoriell kombiniert und hinsichtlich bodenchemischer und pflanzenphysiologischer Parameter analysiert. Zudem wird die Kohlenstoffsenkenfunktion der verschiedenen Waldnutzungsformen quantifiziert, modelliert und bewertet.
Es wird erwartet, dass das Projekt umfassende Daten zu den Mechanismen von Stress im Hinblick auf die Anpassungsstrategien von Wäldern liefern wird (z.B. an sich ändernde Temperatur- und Niederschlagsmuster oder biotische Störungen). Mit Hilfe der umweltökonomischen Analysen und räumlich expliziten Szenarien werden die ökologischen und ökonomischen Daten zusammengeführt und bewertet. Es wird weiterhin erwartet, dass die Studie einen wesentlichen Beitrag für Entscheidungsfindungen in der aktuellen Debatte der "Natürlichen Waldentwicklung“ als Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) leisten wird
Details
- Projektträger:
- Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
- Adresse:
- Büsgenweg 2, Ökopedologie der gemäßigten Zonen
37077 Göttingen - Förderprogramme:
Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
Projektbeschreibung
Die sich verändernden klimatischen Umweltbedingungen führen zu einem zunehmenden Stresspotential für Wälder. Es ist davon auszugehen, dass bestimmte Faktoren der Waldstruktur und des Standorts eine erhöhte Vulnerabilität der Bestände gegenüber abiotischem und biotischem Stress bedingen. Vor diesem Hintergrund besteht die Annahme, dass Wälder in ihrer Funktion als CO2-Senke geschwächt werden und sich, störungsbedingt, sogar in CO2-Quellen umwandeln können. In naturnahen Bewirtschaftungskonzepten besteht die Annahme, dass entsprechende Vegetationsstrukturen eine schnellere Anpassung an sich änderende Umweltbedingungen ermöglichen als in konventionell bewirtschafteten Wäldern. Allerdings gibt es bis heute keine umfassenden, wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zu den Anpassungsstrategien von naturnahen Wäldern im direkten Vergleich zu Wirtschaftswäldern.