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Moore und Feuchtgebiete
Kultur- und Agrarlandschaften
Klimaschutz und Klimafolgenanpassung durch moorschonende Einrichtung der Staubereiche und Wasserbewirtschaftung in Bezug auf Moorflächen des Landes Brandenburg und deren Einzugsgebiete
Brandenburg
Im Rahmen des Klimamoor-Projektes wird das Land Brandenburg bis 2026 Nutzer auf Moorflächen bei der dafür notwendigen Umstellung von Bewirtschaftungstechnik, Verwertungstechnik und dem Aufbau von neuen Verwertungsketten unterstützen, um es den Landwirten zu ermöglichen, eine Existenzgrundlage auf nassen Mooren zum Schutz des Klimas zu entwickeln. Das Land hat die sogenannte ARGE „Klimamoor“ dafür bis 2026 beauftragt. Das Expertenteam aus Wasserwirtschaftlern, Landwirten, Moorkundlern und Biologen unter Leitung der Firmen berät, begleitet und unterstützt die Landwirte in diesem Transformationsprozess. Um die jährlichen Emissionen aus entwässerten Mooren bis 2030 um 0,75 bis 1 Mio. t CO2-Äq. zu reduzieren, sollen auf etwa 30.000 ha entwässerter Moorfläche im Land Brandenburg die Wasserstände bis nahe unter die Oberfläche gebracht werden. Auf diese Weise soll die Moorentwässerung landesweit rückgängig gemacht werden. Die Moore werden somit nasser und in einen naturnäheren Zustand versetzt.
Workshop im Randowbruch am 19.10.2022Foto: ARGE Klimamoor
Details
- Projektträger:
- Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU)
- Adresse:
- Seeburger Chaussee 2
14410 Potsdam OT Groß Glienicke - Förderprogramme:
- Zukunftsinvestitionsfonds-Errichtungsgesetz - ZifoG
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Projektbeschreibung
Nasse Moore sind wichtige Habitate für eine Vielzahl verschiedener Arten, Kohlenstoffspeicher und helfen den angespannten Wasserhaushalt in der Landschaft zu verbessern. Die Verbrennung fossiler Energieträger schadet dem globalen Klima durch die Freisetzung von Kohlendioxid. Zu dem schadet auch die Entwässerung von Mooren dem Klima erheblich, denn auch Moore bestehen zum großen Teil aus Kohlenstoff.
Doch nicht nur das. Die Jahrhunderte lange Moorentwässerung führte zu gewaltigen Moorsubstanzverlusten, Schäden für die Umwelt und dem Verlust wichtiger Wasserspeicher, die mit dem Klimawandel und zunehmenden Hitze- und Trockenereignissen dringend gebraucht werden.
Eine wichtige Grundlage sind die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz 2015. Spätestens ab 2050 soll danach in allen Bereichen der Weltwirtschaft: "Treibhausgas-Neutralität" herrschen, d. h. der Ausstoß und die Speicherung von Treibhausgasen (insbesondere CO2) halten sich die Waage. Da entwässerte Moore eine bedeutende CO2-Quelle sind, kann das nur mit einer Wasserspiegelanhebung in Mooren erreicht werden. Nasse Moore können sogar CO2 aus der Atmosphäre entnehmen.
Das Land Brandenburg hat sich zum Ziel gesetzt, die jährlichen Emissionen aus entwässerten Mooren bis 2030 um 0,75 bis 1 Mio. t CO2-Äq. zu reduzieren. Dafür sollen auf etwa 30.000 ha entwässerter Moorfläche die Wasserstände bis nahe unter die Oberfläche gebracht werden. Die Moore werden somit nasser und in einen naturnäheren Zustand versetzt.
Auf diese Weise soll die Moorentwässerung landesweit rückgängig gemacht werden. Denn mittlerweile sind Verfahren und Techniken erprobt um Moore auch nass zu bewirtschaften. Moore müssen also nicht mehr entwässert werden. So sieht es auch die Pariser Klimakonferenz vor, die auch Deutschland mitunterzeichnet hat. Bis 2050 sollen alle Wirtschaftszweige klimaneutral sein.
Klimaschutz, Wasserspeicherung und Reinhaltung unserer Gewässer sind für Brandenburg zu zentralen Zukunftsaufgaben geworden. Mit der Anhebung der Wasserstände in bewirtschafteten, entwässerten Mooren lassen sich gleich mehrere Ziele erreichen.
Das Klimamoorprojekt nimmt als Pilotprojekt in diesem Transformationsprozess eine Schlüsselrolle ein. Ziel des Projektes ist der Wasserrückhalt in circa 20 großflächigen Mooren, deren Wasserhaushalt durch Entwässerungsmaßnahmen beeinträchtigt wurde. Im Projekt kommt den hydrologischen Aspekten eine besondere Bedeutung zu. Pegelhöhen und Potentiale der Wasserrückhaltung werden vor der Umsetzung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Moor und Randregionen untersucht. Im Zuge geplanter Wasserstandsanhebungen und Extensivierungen spielen auch Fragen des Arten- und Biotopschutzes eine wichtige Rolle. Durch die große Biodiversität der revitalisierten Moore können diese maßgeblich zur Stärkung der ökologischen Funktionsfähigkeit unserer Landschaft beitragen.
Das Projekt startet vorerst in zehn großflächigen Moorgebieten in Brandenburg, in denen aktuell der Wasserstand für die derzeitige Nutzung erheblich abgesenkt wird. Im weiteren Projektverlauf ist es vorgesehen, dass circa zehn weitere Moorgebiete in die Umsetzung einbezogen werden. Bis 2026 soll in allen Projektgebieten eine an die natürlichen hydrologischen Verhältnisse angepasste Bewirtschaftungsweise etabliert werden. Bis zum Jahr 2050 ist die Umstellung der Bewirtschaftung in allen größeren Mooren Brandenburgs vorgesehen.
Im Rahmen des Projektes wird das Land Brandenburg bis 2026 erstmals großräumig Nutzer auf Moorflächen bei der notwendigen Umstellung von Bewirtschaftungstechnik, Verwertungstechnik und dem Aufbau von neuen Verwertungsketten unterstützen. So wird den Landwirten ermöglicht eine Existenzgrundlage auf nassen Mooren zum Schutz des Klimas zu entwickeln. Das Land hat die sogenannte ARGE „Klimamoor“ dafür bis 2026 beauftragt. Das Expertenteam aus Wasserwirtschaftlern, Landwirten, Moorkundlern und Biologen unter Leitung der Firmen berät, begleitet und unterstützt die Landwirte in diesem Transformationsprozess. Die Umstellung der Nutzung brandenburgischer Moore auf hohe Wasserstände ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung aber auch eine Chance für die Erschließung neuer nachhaltiger Märkte und die Speicherung von Wasser in der Landschaft, durch die Verbesserung des Zustands von Moorökosystemen.
Nach den weitreichenden Verlusten an nass bewirtschafteten und ökologisch funktionstüchtigen Mooren in den letzten Jahrzehnten, wird die Umkehr dieser Entwicklung zu positiven Ergebnissen für Mensch und Umwelt führen und ein Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen, generationengerechten Bewirtschaftung von Mooren sein.