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Meere und Küsten

Seegraswiesen-Renaturierung im Mittelmeer: Die Meeresgärtner

bundeslandübergreifend
Projekt zum Erhalt und für die Renaturierung von Seegraswiesen im Mittelmeer: ein Citizen-Science-Projekt, in das Tauchzentren, Forschungsstationen, Touristen und Einheimische eingebunden sind. Es geht es um die Schaffung wirkungsvoller mariner CO2-Senken sowie den Erhalt und die Wiederherstellung der Biodiversität im Mittelmeer. Unser Projektpartner, Project Manaia, setzt ein eigenes Projektboot, die SY Waya Waya ein, schult Tauchschulen darin, Seegräser der Art Posidonia oceanica anzupflanzen und zeigt, wie Samen und ausgerissene Pflanzen wiedereingesetzt werden können. Die so geschulten Tauchzentren bilden das Meeresgärtner-Netzwerk Citizen Science: Einheimische und Touristen können bei den Meeresgärtner-Stationen Seegrasfunde zur späteren Renaturierung abgeben. Das Projekt gewann den boot dive 2024 in der Kategorie Klimaschutz.
Ein Meeresgärtner bei der Feldarbeit.Foto: Project Manaia

Details

Projektträger:
Deutsche Stiftung Meeresschutz
Adresse:
Badstr. 4
81379 München
Förderprogramme:
ClimaClic – Die Klimalotterie DEEP DIVE – Rotary meets Rotaract x Project Ocean
Kooperationspartner:
Project Manaia

Projektbeschreibung

Man nennt das Neptungras Posidonia oceanica auch „die Lunge des Mittelmeers“. Posidonia produziert große Mengen an lebenswichtigem Sauerstoff. Dafür benötigt es viel Kohlendioxid. Dieses speichern die Meereswiesen als blauen Kohlenstoff (blue carbon) für viele hundert Jahre. Seegraswiesen haben je nach Standort eine 30- bis 50-mal höhere CO₂-Senkungsrate als Wälder. Je nach Art speichert eine ein Hektar große Seegraswiese dieselbe Menge Kohlenstoff wie zehn Hektar Wald und das auch noch 35-mal schneller. Neben vielen anderen ungewöhnlichen Ökosystemleistungen sind die Meereswiesen ein besonderer Biodiversitäts-Hotspot. Auf 4.000 Quadratmetern Seegraswiese leben etwa 40.000 Fische und rund 50 Millionen wirbellose Tiere (u. a. Hummer, Oktopoden, Garnelen). Die Ökosystemleistungen von Seegraswiesen sind phänomenal, werden aber leider immer noch unterschätzt. Doch nach allem, was man bislang weiß, sind sie ein Meeresökosystem der Superlative. Seegraswiesen haben eine enorme ökologische und wirtschaftliche Bedeutung. Sie sind die vielleicht potenteste natürliche Kohlenstoffsenke, dienen vielen Tausend Tierarten als Lebensraum, für die Fortpflanzung und als Nahrungsgrundlage. Seegraswiesen verwandeln zweidimensionalen Sandboden in einen vegetationsreichen, reich strukturierten dreidimensionalen Lebensraum. Hier leben unzählige, vorwiegend kleinere Meerestiere wie Hummer, Krabben, Seepferdchen, Katzenhaie und Oktopusse. Für Arten wir Dugongs (Seekühe) und Grüne Meeresschildkröten sind Seegraswiesen die Nahrungsgrundlage. Jungfische finden hier Schutz und Nahrung. Je nach Standort und Art haben Seegraswiesen eine 30- bis 50-mal höhere CO₂-Senkungsrate als Wälder. Je nach Art speichert eine ein Hektar große Seegraswiese dieselbe Menge Kohlenstoff wie zehn Hektar Wald und das auch noch 35-mal schneller. Experten schätzen, dass Seegraswiesen weltweit bis zu 15 Prozent des vom Ozean aufgenommenen CO₂ binden. Dabei bedecken sie schätzungsweise nur etwa 0,2 Prozent des Meeresbodens. Hinzu kommt, dass sie den aufgenommenen Kohlenstoff in ihren Wurzelstöcken (Rhizomen) und im umgebenden Meeresboden für viele Tausend Jahre speichern können. Diesen für lange Zeit der Umwelt entzogenen Kohlenstoff nennt man „blauen Kohlenstoff“ oder Blue Carbon. Außerdem stabilisiert das dichte Wurzelgeflecht der Pflanzen den Meeresboden und verhindert, dass dort eingeschlossener Kohlenstoff entweicht. Seegraswiesen sind eine extrem wirksame natürliche Kohlenstoffsenke. Sie könnten entscheidend für die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels sein, wenn man ihre Zerstörung stoppen und sie renaturieren würde. Wir müssen sie schützen. Auch weil sie im Zuge ihrer Zerstörung zu einer starken Kohlenstoff-Quelle werden, ähnlich wie entwässerte Moore an Land. Genau das hat sich das Projekt Die Meeresgärtner zum Ziel gesetzt.

Dokumente

DSM-Flyer_Seegraswiesen.pdfGröße 345 KB
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our_seegras_is_in_danger_and_YOUR_anchor_ist_part_of_the_problem.pdfGröße 613 KB
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A5-Flyer_Big_Neptun_Grass_Posidonia_Oceanica.pdfGröße 943 KB
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