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Blühende Naturparke Baden - Württemberg

Baden-Württemberg

Über das Projekt Blühende Naturparke engagieren sich alle sieben Naturparke Baden-Württembergs gleichermaßen für den Insektenschutz. Das Projekt richtet sich an alle Flächenbesitzenden wie Städte und Gemeinden, Unternehmen, Vereine, Verbände, Landwirte und Privatleute.

Durch eine Pflegeextensivierung von artenreichen Flächen oder eine Neuanlage artenarmer Grünflächen schaffen die Projektteilnehmenden ganzjährig Nahrungsangebot und Lebensraum für Insekten. Bei Neuansaaten nutzen die Naturparke ausschließlich zertifiziertes Saatgut gebietsheimischer Pflanzenarten, das flächenabhängig ausgewählt wird. Mittels Seminareinheiten werden die Projektteilnehmenden zu einer anschließenden extensiven Pflege befähigt. So konnten Im Zeitraum Mitte 2018 bis Juni 2022 mit der Unterstützung von knapp 390 Projektteilnehmenden 1200 Projektflächen aufgewertet werden.

Über eine intensive Öffentlichkeitsarbeit sensibilisierten die Naturparke für den Insektenschutz. Die Naturparke involvieren jüngere Generationen durch Aktionen auf den Flächen und bieten umweltpädagogisches Material. Passanten und Flächenbesitzende werden über Informationsschilder an den Flächen, regelmäßige Veranstaltungen, Pressearbeit und regelmäßig erscheinende Posts auf den Sozialen Medien informiert.

Seit 2019 wird die pflanzliche Vielfalt auf 31 beispielhafte Projektflächen untersucht. Seit 2021 wird außerdem in Zusammenarbeit mit etablierten wissenschaftlichen Institutionen ein Wildbienenmonitoring umgesetzt.

Aktionsprogramm für Kinder auf Gartenschau am Bodensee 2021Foto: Julia Mack

Details

Projektträger:
Das Projekt übernimmt federführend der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.
Adresse:
Hauptstr. 94
77830 Bühlertal
Förderprogramme:
Das Projekt Blühende Naturparke wird im Rahmen des Sonderprogramms des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg gefördert.
Kooperationspartner:
Naturpark Neckartal-Odenwald; Naturpark Stromberg-Heuchelberg; Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald; Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord; Naturpark Südschwarzwald; Naturpark Obere Donau; Naturpark Schönbuch. In den einzelnen Naturparken finden Kooperationen zu Kommunen, Landkreisen, Verbänden und Unternehmen statt.
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Projektbeschreibung

Über das Projekt Blühende Naturparke engagieren sich alle sieben Naturparke Baden-Württembergs gleichermaßen für den Insektenschutz. Durch eine Pflegeextensivierung von artenreichen Flächen oder eine Neuanlage artenarmer Grünflächen wird ganzjährig Nahrungsangebot und Lebensraum für Insekten geschaffen. Über eine intensive Öffentlichkeitsarbeit sensibilisierten die Naturparke für den Insektenschutz. Die begleitende wissenschaftliche Arbeit bestätigt die Sinnhaftigkeit des Projektes. Das Projekt richtet sich an alle Flächenbesitzenden wie Städte und Gemeinden, Unternehmen, Vereine, Verbände, Landwirte und Privatleute. Diese können Flächen, die sie ökologisch aufwerten möchten, in ihrem Naturpark melden. Nach möglicher Flächenmeldung zu ein bis zwei Zeitpunkten im Jahr, begutachten Projektleitende aus den Naturparken jede Fläche, um eine geeignete Methode zur Aufwertung zu bestimmen. Bei Notwendigkeit einer Neuansaat wird eine fachgerechte Flächenvorbereitung intensiv besprochen und über ein Anlageseminar vermittelt. Das zertifizierte Saatgut wird flächenabhängig ausgewählt und enthält ausschließlich gebietsheimische Pflanzenarten, die zu einer mehrjährigen und resilienten Wiesengesellschaft zusammenwachsen. Neben krautigen Pflanzen sind Gräser ein Hauptbestandteil der Saatgutmischungen, die als Nahrungsquelle für viele Insektenarten wie Lepidopteren, Heteropteren und anderen dienen. Die Projektteilnehmenden übernehmen die Einsaat. Mittels Seminareinheiten werden die Projektteilnehmenden, nun auch Pflegeverantwortlichen, zu einer anschließenden extensiven Pflege befähigt. So konnten im Zeitraum Mitte 2018 bis Juni 2022 mit der Unterstützung von knapp 390 Projektteilnehmenden 1200 Projektflächen aufgewertet werden. Ebenso wichtig wie die Aufwertung von Grünflächen bewerten die Naturparke Baden-Württembergs eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit, um für den Insektenschutz zu sensibilisieren. Sie unterstützen Kindergärten und Schulen daher mit umweltpädagogischem Material und laden dazu ein, bei den Einsaaten mitzuwirken. Mit von den Blühenden Naturparken entwickelten Blüh- und Insektenfibeln können die Kinder im Nachgang die Pflanzen- und Insektenwelt beobachten und bestimmen. Hinweisschilder auf den Flächen zu dem Projekt weisen auf die Wichtigkeit der Thematik hin und schaffen Verständnis für die notwendige Umstellung des Pflegemanagements. Auch Pressearbeit an der Fläche findet regelmäßig statt. Neben den in jedem Naturpark jährlich stattfindenden Anlage- und Pflegeseminaren bietet die zentrale Koordination Projektteilnehmenden und -interessierten virtuell stattfindende Fachseminare zu vielen themenverwandten Inhalten an. Auch über die Webseite und Soziale Medien informieren die Naturparke mehrmals wöchentlich. Das Projekt wird durch eine jährliche Dokumentation der Pflanzen- und Wildbienendiversität wissenschaftlich begleitet. Zur Untersuchung der pflanzlichen Vielfalt wird seit 2019 auf mehr als 30 beispielhaften Flächen die Pflanzendeckung und die Artenanzahl dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen seit Untersuchungsbeginn einen fortwährenden Anstieg der Artenvielfalt auf den Flächen. 2019 konnten durchschnittlich 31 Pflanzenarten auf den Projektflächen gefunden werden. Seit 2021 werden außerdem die Abundanz und Diversität von Wildbienen auf den Projektflächen untersucht. In Zusammenarbeit mit dem Julius Kühn-Institut in Braunschweig wurden 48 Projektflächen und 12 Vergleichsflächen ausgewählt. Zu drei Zeitpunkten im Jahr werden auf diesen beispielhaften Flächen Farbschalen aufgestellt und für 24 Stunden auf den Flächen belassen. Außerdem wird die Vegetation und die unmittelbare Umgebung erfasst. Die Ergebnisse stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch aus. Vorausgehende Abschlussarbeiten der Universität Freiburg dokumentierten auf Projektflächen 45 Wildbienenarten, wovon 7 Arten laut aktueller Roter Liste als stark gefährdet gelten und 13 Arten auf der Vorwarnliste stehen. Auf Nicht-Projektflächen konnten 21 Wildbienenarten bestimmt werden.

Dokumente

Projektflyer_BlühendeNaturparke.pdfGröße 1333 KB
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Insektenfibel.pdfGröße 3365 KB
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Blühfibel-Internetdatei.pdfGröße 4073 KB
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